Neun Siege, sechs Remis, neun Niederlagen, 33 Punkte, acht Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz: Zehn Spieltag vor Saisonende ist der SV Lippstadt 08 voll im Soll und auf Kurs Klassenerhalt, dem erklärten Saisonziel.
Doch in dieser Spielzeit musste der SVL auch schon einen Rückschlag hinnehmen - finanzieller Natur. Denn wie RevierSport berichtete, hat der Verein einen Kredit aufnehmen müssen, um sein Stadion, inklusive eines Schallschutzes, zu modernisieren.
Nach Streitereien mit Anwohnern, die in Stadionnähe leben, ist ein Anbau einer komfortablen Gästetribüne Realität geworden. Und: der Rechtstreit mit den Anwohnern beendet. Der Schallschutz ist der Grund für die Baumaßnahme. Ohne diesen wäre der Bau der neuen Gästetribüne, die an die Haupttribüne angebaut wurde, nicht notwendig gewesen. Der Streit mit den Anwohnern hat endlich ein Ende.
Nach RevierSport-Informationen hat der Bau der Gästetribüne, die komplett überdacht ist und an der Haupttribüne weitergebaut wurde, rund 500.000 Euro gekostet. "Ich nenne keine genaue Summe, aber es ist ein ordentlicher sechsstelliger Betrag. Diesen gilt es in den nächsten Jahren abzubezahlen", verriet Thilo Altmann, SVL-Präsident, kurz vor der Einweihung des Gästebereichs gegenüber unserer Redaktion.
Der SV Lippstadt hat keine ernstzunehmenden finanziellen Probleme. Es sind lediglich Einsparungen erforderlich. Aber damit kennen wir uns bestens aus. Wir stellen jetzt schon den kleinsten Etat in der Regionalliga West. Das wird sich in Zukunft nicht ändern.
Thilo Altmann
Mittlerweile hat sich der Verein an seine Sponsoren und Gönner gewendet, mit der Bitte um einen finanzielle Unterstützung. In einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, heißt es: "(...) Der SV Lippstadt ist unverschuldet in dieses Dilemma geraten. Jedoch waren wir in der Pflicht, bauliche Veränderungen vorzunehmen. Diese Baumaßnahme hat den Verein eine hohe Summe gekostet. Nach Abzug von Fördermitteln, Eigenleistung sowie Unterstützern bleibt immer noch ein sechsstelliger Betrag für den SV Lippstadt übrig. (...) Dieser muss über Darlehen in den kommenden Jahren getilgt werden. Wir möchten Sie darum bitten, unserem Verein mit einer Spende für die Baumaßnahme zu unterstützen, damit helfen Sie uns sehr, dass auch in den nächsten Jahren dieser erfolgreiche Fußball bis in den kleinsten Juniorenbereich weiterhin angeboten werden kann."
In dem "Spenden-Aufruf" ist auch die Rede davon, dass in den kommenden Jahren erhebliche Einsparungen im Senioren- sowie Jugendbereich erforderlich sind.
Was heißt das für die Regionalliga-Planungen des SV Lippstadt? Altmann relativiert am Mittwoch - 8. März 2023 - die Situation gegenüber RevierSport: "Der Verein wird finanziell nicht am Stock gehen oder dergleichen. Der SV Lippstadt hat keine ernstzunehmenden finanziellen Probleme. Es sind lediglich Einsparungen erforderlich. Aber damit kennen wir uns bestens aus. Wir stellen jetzt schon den kleinsten Etat in der Regionalliga West. Das wird sich in Zukunft nicht ändern. Wir werden trotzdem, so wie immer, eine konkurrenzfähige Mannschaft ins Rennen schicken."
Er ergänzt: "Es gab schon die ersten positiven Resonanzen auf unsern Brief hin. Es ist schön zu sehen, dass wir so viele Unterstützer haben. Und ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal gerne: Wir sind als Verein, der SV Lippstadt 08, unverschuldet in diese Situation geraten!"